Disc Golf ist ein Frisbeesportspiel, bei dem versucht wird, von einem festgelegten Abwurfpunkt (Tee) mit möglichst wenigen Würfen einen Korb zu treffen. Der ganzjährig betriebene Outdoorsport wird üblicherweise in vorhandenen öffentlichen Grün- oder Sportanlagen gespielt. Disc Golf ist eine junge Sportart, die in den 70er Jahren in den USA entwickelt wurde. 1979/80 bildeten sich in Deutschland erste Disc Golf-Gruppen.
Disc Golf zählt im weitesten Sinne zu den Golfsportarten und wird daher nach ähnlichem Muster gespielt. Der Abwurf oder Drive auf einer Bahn wird von einem bestimmten Ort vorgenommen, alle weiteren Würfe erfolgen von dem Punkt, an dem die vorher geworfene Scheibe zum Liegen kam. Für jeden Wurf kann eine andere Scheibe verwendet werden. Die für einen Kurs mit mehreren Bahnen benötigten Würfe werden zum abschließenden Ergebnis addiert. Spielen mehrere Personen einen Kurs, so beginnt an einer Bahn der Spieler mit der niedrigsten Zahl an benötigten Würfen bei der vorhergehenden Bahn.
Jede Bahn eines Kurses ist mit einem Platzstandard (Par) versehen, also einer vorgesehenen Anzahl an Würfen. Üblich sind Par 3 und 4. Der typische Ablauf an Würfen auf einer Par-3-Bahn wäre Abwurf (Drive), Annäherung (Approach) und Putt. Einzelne Kurse haben bis zu 18 Bahnen; die Länge einer Bahn schwankt etwa zwischen 50 und 200 Metern. Die Kurse sind im Regelfall für jedermann frei zugänglich. Es gibt sowohl feste Kurse mit eigens installierten Ziel-Körben als auch Naturkurse, bei denen zum Beispiel auf Bäume oder Laternenpfähle geworfen wird. Der Treffer beim ersten Wurf eines Spielers wird in diesem Sport Ass genannt.
Discgolf kann mit handelsüblichen Frisbees, die den Bestimmungen der PDGA (Weltverband des Disc Golf) entsprechen müssen, gespielt werden, doch für die speziellen Anforderungen (Flugweite, Flugkurven) wurden sogenannte Golfdiscs entwickelt. Diese sind schwerer (150 bis 200 g), aerodynamischer und von kleinerem Durchmesser als normale Frisbees. Für einzelne Spielsituation gibt es jeweils geeignete Discs:
Driver: Weitwurfscheiben oder Driver benutzt man vor allem für den ersten Wurf auf einer Bahn, bei dem üblicherweise eine große Weite erzielt werden soll. Diese Discs zeichnen sich durch hervorragende Aerodynamik, aber auch durch instabile Fluglage aus, kippen also bei geringer Wurfstärke stark seitwärts ab.
Fairway Driver: Vom Scheibendesign her ähnlich wie ein Driver, die Scheibenränder sind jedoch meist schmaler und zum Kantenbereich runder ausgebildet. Dadurch erreichen sie eine geringere Drehgeschwindigkeit. Hierdurch fliegen sie zwar auch weit, jedoch kontrollierbarer (stabiler) als ein Distance Driver.
Midrange: Annäherungsscheiben verwendet man für Würfe aus geringeren Distanzen. Sie sind stabiler in der Fluglage als Driver, können aber auch noch relativ weit geworfen werden.
Putter: Putter werden für den abschließenden Wurf ins Ziel benutzt. Sie sind die stabilsten Golfdiscs, aber auch die am kürzesten fliegenden. Es gibt ebenfalls einige Wurftechniken, die dazu beitragen, die Flugbahn und die Drehung der Scheibe zu verändern.
Geworfen werden kann sowohl mit der Rückhand (üblicherweise wirft ein Rechtshänder mit einer Dreh-/Ausholbewegung von links hinten nach vorne, so dass die Scheibe sich rechtsdrehend fortbewegt; Linkhänder umgekehrt) als auch mit der Vorhand (hierbei wirft der Rechtshänder mit einer anderen Griffhaltung von rechts hinten nach vorne, mehr aus dem Elbogen und Handgelenk; Linkshänder umgekehrt)
Disc Golf ist ein Sport für jede Generation, vom Grundschulkind bis ins hohe Seniorenalter. Entspannte Bewegung in der freien Natur, Spielspaß vom ersten Augenblick an und das soziale Miteinander machen Disc Golf zu einem Spitzen-Erlebnis für Familien und Gruppen.
Disc Golf steht für Werte wie Fairness, Achtung und Respekt, höflicher Umgang miteinander und gegenseitige Unterstützung. Was die Anschaffungskosten betrifft, punktet Disc Golf gegenüber anderen Sportarten. Eine Grundausstattung mit drei Scheiben ist bereits für 25 bis 30 Euro zu haben.
Professionell (bzw. halb-professionell) wird Disc Golf derzeit nur in den USA gespielt. In Europa hat der Sport in Finnland die größte Verbreitung. Bekannte Spieler sind Paul McBeth (USA), Richard Wysocki (USA), Eagle McMahon (USA), Nate Sexton (USA), Jeremy Koling (USA), Karl Johan Nybo (DEN) oder der zwölfmalige Weltmeister Ken Climo. Bekanntester deutscher Spieler ist Simon Lizotte aus Bremen, der in den letzten Jahren sehr erfolgreich auf den internationalen Profi-Turnieren agierte.